Was mich bewegt

Tagtäglich setze ich mich mit den Themen Familienunternehmen, Nachfolge und Erben auseinander. Dabei begegnen mir oft spannende Artikel, neue Perspektiven und verblüffende Neuigkeiten. Die interessanten Informationen habe ich für Sie zusammengestellt.

Genogramm: Was Generationen bewegt

Die über Generationen „vererbte“ Familiendynamik beeinflusst unbewusst, wie Nachfolger Jahrzehnte später denken, fühlen und handeln. Sichtbar werden diese Verbindungen in einem Genogramm – einer systemischen Methode, die Familienstrukturen ähnlich eines Stammbaums bildlich darstellt. Sie kann durch das Aufdecken von Mustern Antwort auf die Frage geben: „Warum bin ich die Person, die ich bin?“ Und sie kann helfen, sich von der Vergangenheit zu lösen und sich nach eigenen Wünschen weiterzuentwickeln.

Buchtipp: „Oh, meine Ahnen! Wie das Leben unserer Vorfahren in uns wiederkehrt.“ Von Anne Ancelin Schützenberger, Carl-Auer-Systeme-Verlag, 2018, ISBN: 3849702375

Ungeklärte Nachfolge

Jedes vierte Unternehmen wird ohne jegliche Vorbereitung übergeben – mit dramatischen Auswirkungen auf Gesundheit und Zukunft der Unternehmen. Zehn Prozent der Insolvenzen sind auf schlechte Vorbereitung in der Übergabe zurückzuführen. Autor Bruhn Hagen Hennerkes listet zehn typische Problemstellungen beim Generationenwechsel auf, unter anderem die Furcht vor der Kommunikation.

↑ Studie ansehen

Buchtipp: „Die Familie und Ihr Unternehmen“ von Hagen Hennerkes und Rainer Kirchdörfer, Campus Verlag, 2015, ISBN: 9783593502663

Gerechtigkeit

Viele Erblasser treibt die Frage um: Wem vermache ich was? Der Wunsch nach Gerechtigkeit ist groß, die Umsetzung oft umso schwieriger. Letztendlich gibt es meist keine einzige gerechte Lösung, dafür aber viele Vorstellungen von Gerechtigkeit. 

↑ Artikel ansehen

Tabuthema Erben

Erben ist nach wie vor unser liebstes Tabuthema: Jeder zweite Deutsche würde sich am liebsten gar nicht damit beschäftigen und Dreiviertel der Bevölkerung empfinden das Erbrecht als kompliziert. Der gleiche Anteilwünscht sich aber, Streit bei der Abwicklung des Erbfalls zu vermeiden. Die Zahlen machen deutlich, wie wichtig es ist, frühzeitig miteinander zu reden!

↑ Studie „Erben und Vererben“ im Auftrag der Deutschen Bank, 2015  

Kommunikation

Eine gute und ehrliche Kommunikation innerhalb der Familie ist am wichtigsten. Doch was so einfach und selbstverständlich klingt, ist in der Realität einer Unternehmerfamilie harte Arbeit.

Wie leicht es ist, sich misszuverstehen, zeigt das ↑ Sender-Empfänger-Modell von Shannon und Weaver.

Frauen in der Nachfolge

In Familienunternehmen gibt es immer mehr Nachfolgerinnen – und sie treten selbstbewusst auf. Frauen in der Nachfolge sind heute gleichberechtigte, gut qualifizierte Akteurinnen und sichtbare Vorbilder. Doch mit der weiblichen Nachfolge sind neue Herausforderungen entstanden, die ein Umdenken von allen erfordern: Wir müssen gewohnte Erwartungs- und Verhaltensmuster in Frage stellen.

↑ Weibliche Nachfolge – Ausnahmeoder Regelfall? Eine Studie zur aktuellen Situation im Generationswechseldeutscher Familienunternehmen; Dominique Otten-Pappas, Daniela Jäkel-Wurzer, 2017

Familiendynamik

Wünsche und Erwartungen der Eltern können die Rollenverteilung unter Geschwistern beeinflussen. Die Kinder erkennen oft erst viel später, dass sie sich in eine Rolle haben drängen lassen, die ihnen nicht gerecht wird. Die Nachfolge scheitert dann daran, dass sie eben nicht den Erwartungen der Eltern folgen wollen und einen anderen Berufsweg einschlagen.

↑ GEO WISSEN Nr. 54: Die Macht der Familie … und wie wir gelassen damit umgehen 

Buchempfehlung: „Du kommst später mal in die Firma!“: psychosoziale Dynamik von Familien-Unternehmen von Thomas Siefer, Carl-Auer-Systeme, Verlag und Verlag-Buchh., 1996, ISBN: 9783931574321